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02.06.2015 | Nwz online
Krumme Dinger in Kulturetage
Kulinarischer Protest mit "Schnippeldisko" gegen Verschwendung
 
Bericht von Stephan Onnen -

Die Gurken sind zu krumm, die Kartoffeln zu knubbelig, die Petersilie ist zu schlapp, die Äpfel haben Druckstellen. Also ab in die Bio-Tonne? Von wegen: Lebensmittel, die aufgrund ästhetischer Mängel nicht in den Handel kommen, haben trotzdem eine Chance auf den großen Auftritt – nämlich am Sonnabend, 13. Juni, bei der „1. Oldenburger Schnippeldisko“ in der Kulturetage

Die Organisation haben fünf Studentinnen aus den Bereichen Biologie und Nachhaltiges Wirtschaften der Carl-von-Ossietzky-Universität übernommen. Sie werden unterstützt von der Organisation Slow Food Oldenburg: „Wir möchten gemeinsam ein kulinarisches Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln setzen“, erklärt Slow Food-Vertreter Klaus Hien. „Wir wollen unseren Besuchern zeigen, dass jedes Gemüse es wert ist, gegessen zu werden. So können wir mit Spaß und ohne erhobenen Zeigefinger einen Bewusstseinswandel anstoßen“, ergänzt Désirée Diering für das Oldenburger Schnippeldisko-Team. 

Küchenarbeit mit Musik

Unter dem Motto „Krummes Gemüse, heiße Beats“ wird am 13. Juni ab 15 Uhr im Hof der Kulturetage „hässliches“ Gemüse gemeinsam mit den Gästen geschnippelt und zu einem leckeren Eintopf verkocht, der gegen eine Spende ausgegeben wird. „Sollte es Reste geben, werden diese natürlich nicht entsorgt, sondern wiederum verteilt“, kündigt Désirée Diering an. DJ Alex und die Band Linc van Johnson, die gegen 17.30 Uhr auftreten soll, sorgen für tanzbare Musik zur Küchenarbeit. 

Bei der Zusammenstellung des Gemüses sollen die Kontakte von Slow Food zu regionalen Obstbauern und Gemüsehändlern genutzt werden, die im Vorfeld überzählige Lebensmittel spenden. „Alles, was verkocht wird, wären sie auf dem Markt nicht losgeworden“, so Klaus Hien. Laut einer Studie der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft landet ein Drittel aller Lebensmittel, die weltweit produziert werden, auf dem Müll – das sind über eine Milliarde Tonnen jährlich, und das, obwohl vieles noch essbar wäre. „Auf diese Ausmaße wollen wir mit der Schnippeldisko aufmerksam machen“, betont Hien.

Mit Messer und Schäler

Für Slow Food sei die nachhaltige Disko auch ein Einstieg in die Nutzung der bisher vom Lokalsender Oeins in Anspruch genommenen Räume im Anbau der Kulturetage. Unter dem Namen „Creatif Kantoor“ finden dort Akteure der Kunst-, Kultur- und Kreativszene Platz. 

Zur Teilnahme eingeladen ist jeder – am besten mit Messer und Schäler. Die Schnippeldisko wird bis 19 Uhr von einem bunten Rahmenprogramm begleitet. Um 21 Uhr startet eine Aftershow-Party im „Polyester“.

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