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10.10.2012 | Deutschlandradio
Bücher in der Zeit des Umbruchs
Die 64. Buchmesse in Frankfurt ist eröffnet
 

 

 

Mehr als 7000 Aussteller aus über 100 Ländern präsentieren in Frankfurt bis Sonntag ihre Neuerungen aus der Buchbranche. Die Veranstalter rechnen mit über 300.000 Besuchern - für sie ist ein großer Umbruch in der Branche spürbar.

Die 64. Frankfurter Buchmesse ist am Abend offiziell eröffnet worden. Bei der Auftaktveranstaltung sprach sich Außenminister Guido Westerwelle für einen besseren Schutz des geistigen Eigentums aus. Auch der neuseeländische Premierminister Simon William English und die beiden Autoren Joy Cowley und Bill Manhire standen auf der Rednerliste. Am Mittwoch öffnet die Messe zunächst für das Fachpublikum, am Wochenende dann für alle Interessierten. 
 

Gastland Neuseeland

Neuseeland ist in diesem Jahr Ehrengastland. Der Auftritt steht unter dem Motto "Bevor es bei euch hell wird". Mehr als 300 der insgesamt 3000 Veranstaltungen drehen sich um Neuseeland. Rund 70 Autorinnen und Autoren sowie 100 Künstler sind in Frankfurt vertreten, darunter bekannte Namen wie Anthony McCarten, Paul Cleave, Alan Duff, Witi Ihimaera und Paddy Richardson.

Auch andere international bekannte Autoren wie Donna Leon, Hakan Nesser, Simon Beckett und Martin Suter habe ihr Kommen zugesagt.
 

Buchmesse-Direktor Boss: Branche in größter Umbruchphase

Die weltweit größte Messe für Bücher, Medien und digitale Inhalte befinde sich in der größten Umbruchsphase seit Einführung der Druckerpresse, sagte Direktor Juergen Boos. "In unserer Branche kommen täglich neue Mitspieler hinzu, es entstehen vollkommen neue Zusammenhänge, Produktideen und Geschäftsmodelle." Am deutlichsten zeigten sich die Veränderungen bei den Kinder- und Jugendmedien. Das sei der Grund, warum die Messe dem Thema dieses Jahr mit rund 1500 Ausstellern und 340 Veranstaltungen einen eigenen Schwerpunkt widmet.

Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, bezeichnete den deutschen Buchmarkt als einen der stabilsten weltweit. Besonders erfreulich sei die Verdoppelung der E-Book-Verkäufe von einem auf zwei Prozent in diesem Jahr.

Probleme hätten allerdings die stationären Buchhändler und insbesondere die großen Ketten mit ihren "überdimensionierten Läden". Deren Umsätze seien in diesem Jahr um mehr als vier Prozent zurückgegangen. Honnefelder forderte von der Politik ein klares Bekenntnis zu den traditionellen Buchläden vor Ort. "Eine Bildungsnation braucht den stationären Buchhandel", sagte er in Frankfurt. Jeder fünften Buchhandlung droht derzeit das Aus.
 

Schwerpunkt Bildung, Reise-Literatur

Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema Bildung. In einem "Klassenzimmer der Zukunft" können Besucher erleben, wie Schüler einmal lernen werden: nämlich dreidimensional mit Multimedia-Brillen, interaktiv und mit digital aufbereiteten Lernmaterialien, mit Riesenmonitor ("Powerwall") und Moderationstafel ("Whiteboard").

Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr auch eine "Travel-Gallery". Auf 180 Quadratmetern findet man hier neben Stadt- und Reiseführer-Verlegern auch dichtende Globetrotter sowie Botschafter von Sehnsuchtsorten.

Auf der Messe werden traditionell der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen. Am Montag erhielt die Autorin Ursula Krechel den Deutschen Buchpreis für ihren Roman "Landgericht". 


Programmhinweis:

"Bevor es bei Euch hell wird" - 
Bei der Frankfurter Buchmesse steht Neuseeland im Mittelpunkt


Gesamtübersicht: Unser Programm zur Frankfurter Buchmesse - 
Alle Infos zur Buchmesse auf dradio.de

 

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