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08.04.2015 | Bundesregierung
Suche nach NS-Raubkunst
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
 

 

   

"Unerträglich" nennt Kulturstaatsministerin Grütters den Umstand, dass sich Kunstwerke unter NS-Raubgutverdacht weiterhin unerkannt in den Beständen von Museen, Archiven und Bibliotheken befinden. Grütters hatte das Thema Provenienzforschung gleich zu Beginn ihrer Amtszeit zu einem Hauptanliegen gemacht, die Mittel dafür im Jahr 2014 verdoppelt, für 2015 sogar auf sechs Millionen Euro verdreifacht. Doch nicht zuletzt der Schwabinger Kunstfund hat eines deutlich gezeigt: Geld allein wird das Problem nicht lösen. Für die weitere Stärkung der Provenienzforschung in Deutschland braucht es einen zentralen Ansprechpartner, der die Förderung der Forschung auf diesem Gebiet bündelt. Der Austausch zwischen und mit den beteiligten Akteuren soll intensiviert werden.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat - als Stiftung organisiert - zu Beginn des Jahres seine Arbeit in Magdeburg aufgenommen. Es ist damit national und international der zentrale Ansprechpartner in Deutschland zu Fragen der Umsetzung der "Washingtoner Prinzipien" und der "Gemeinsamen Erklärung". Es vereint die frühere Koordinierungsstelle Magdeburg und die frühere Arbeitsstelle für Provenienzforschung unter einem Dach.

Das Zentrum berät öffentliche Einrichtungen in Deutschland bei der Suche nach NS-Raubkunst und fördert entsprechende Projekte in den Museen. Es fungiert als Geschäftsstelle der unabhängigen Beratenden Kommission unter Leitung der ehemaligen Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, und unterstützt weitere zentrale Akteure der Umsetzung der Washingtoner Prinzipien, unter anderem als Projektträger der TaskforceSchwabinger Kunstfund.

Für Privatsammler und Privatmuseen, die freiwillig den Washingtoner Prinzipien folgen, soll ein unterstützendes Angebot entwickelt werden. Die Stiftung wird die Provenienzforschung vorantreiben, nationale und internationale Kooperationen initiieren und begleiten sowie mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren. Die zuvor bei der ehemaligen Koordinierungsstelle Magdeburg angesiedelten Dokumentations- und Beratungsaufgaben zu kriegsbedingt verbrachten Kulturgütern werden fortgeführt. Die Stiftungssatzung schafft zudem die Voraussetzung, Bund und Länder bei der Weiterführung des Projekts "Website Kulturgutschutz Deutschland und Datenbank national wertvolles Kulturgut" zu unterstützen.

 

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